Ein Jahr nach Beginn des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine untersucht der Blockchain-Analyseanbieter Chainalysis den Einfluss des Krieges auf den Kryptowährungsraum. Die Ergebnisse zeigen, dass der Krieg das Wachstum der Kryptowährungsnutzung in beiden Ländern stark beeinflusst hat. Pro-Ukraine-Organisationen haben 2022 geschätzt rund 200 Millionen US-Dollar aus Krypto-Spenden gesammelt, welche zum Kauf von Waffen und Hilfsgütern eingesetzt werden konnten.
Aber auch kremlnahe Gruppen haben digitale Währungen zum Kauf von Militärgütern und zur Verbreitung von Propaganda einsammeln können. In Russland hat die Regierung den Einsatz von Kryptowährungen zur Finanzierung des Krieges gefördert und die Verwendung von Kryptowährungen für den Geldtransfer in die Ukraine erleichtert. Außerdem wurde die Verwendung von Kryptowährungen für den Handel mit illegalen Gütern wie Drogen und Waffen verstärkt. Für die russische Seite wurden laut den Chainalysis-Daten im Jahr 2022 über 450 Millionen US-Dollar an Unternehmen aus Ransomware Attacken gezahlt, von denen die meisten vermutlich in Russland ansässig sind und ihren Beitrag zum Kriegsbudget Russlands leisteten.
Als Nebeneffekt hat der Krieg in der Ukraine dazu geführt, dass sich mehr Menschen für Kryptowährungen interessieren und diese nutzen, um ihre Vermögenswerte vor der Inflation und den wirtschaftlichen Unsicherheiten zu schützen. Die Verwendung von Kryptowährungen für den Geldtransfer in andere Länder ist ebenfalls gestiegen. Die Analyse zeigt, dass der Krieg in der Region zu einer Veränderung der Kryptowährungsnutzung und einer Erhöhung des Risikos illegaler Aktivitäten führte. Die Autoren fordern Regierungen und Strafverfolgungsbehörden auf, sich auf die Entwicklung von Kryptowährungsregulierungen zu konzentrieren, um zukünftig die Risiken illegaler Aktivitäten zu minimieren.
